Verlag der Gesellschaft für Kulturwissenschaft e.V.
Bücher |
---|
Es mag sein, daß wir uns einer sehr in Maßen bleibenden Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit erfreuen und damit auch einen geringfügigen Rückgang der Arbeitslosigkeit erwarten können. Aber man soll sich nicht darüber täuschen, daß, selbst wenn wir wie manche Leute suggerieren, an frühere Hochzeiten ökonomischer Erfolge anschließen sollen, daß sich auf längere Sicht die Situation, die in der geistigen Öde und der vitalen Lähmung der Bundesrepublik begründet ist, nicht ändern wird. Zwischen dem geistigen Zustand der Nation, dem bereits angesprochenen Prozeß der Entchristlichung und dem Rücksinken der Bundesrepublik von dem einst eingenommenen Platz an der Weltspitze, besteht ein unauflöslicher Zusammenhang, und es wäre ein großer Schritt nach vorn, wenn man diesen Zusammenhang anerkennen würde. Wir müssen eben jetzt für jeden wahrnehmbar den Preis zahlen, der mit der ausgebliebenen geistig-ethischen Erneuerung einer geistigen Wende zu tun hat, die Kanzler Kohl uns einst versprochen und bis heute schuldig geblieben ist. |