Kurzkommentar --- 27. Februar 2005
|
---|
Günter Rohrmoser Rendezvous
mit dem grünen Projekt Rendezvous mit der Geschichte, so nannte der
Außenminister Fischer die
große Politik. Wovon aber die Bundesrepublik in einen sich
ständig steigernden
Erregungszustand versetzt wird, ist nicht die Geschichte, die Joschka
Fischer
gemacht hat, sondern es sind die Geschichten, die er angerichtet hat
und die
man zu Recht einen der größten Skandale in der Geschichte
der Bundesrepublik
Deutschland nennen kann. An sich sollte der Sachverhalt um den es geht
für
jeden klar sein. Das was wir aus den bekannt gewordenen Tatsachen
entnehmen
können, ist der schlichte Sachverhalt, dass in den Jahren von 1999
bis 2003,
also für die Zeit, in der der sogenannte
Fischer-Volmer-Erlaß gültig war, die
Anzahl der Einreisevisa aus den osteuropäischen Staaten, vor allem
der Ukraine,
dramatisch gestiegen waren. Es handelt sich um eine Steigerung von rund
146000
auf über 300000. Fest steht, nachdem was ein Richter des
Landgerichtes in Köln
in einer Urteilsbegründung mitteilte, dass hier eine Flut von
zehntausenden
wenn nicht mehr Kriminellen in die Bundesrepublik unkontrolliert
eingewandert
sind. Leute, unter denen sich auch solche befanden, die man
Menschenhändler
nennt. Die FAZ übertitelte eine ihrer Kolumnen: Politik für
Menschenhandel. Es
sind Leute gewesen, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in
anderen
europäischen Staaten, vor allen Dingen 40.000 bis 50.000 in
Portugal, als
Schwarzarbeiter tätig geworden sind. Es handelt sich vor allem um
sogenannte
Zwangsprostituierte und Kriminelle und ganz sicher auch um eine nicht
unerhebliche
Zahl von Agenten, die auf dem Wege der sogenannten erleichterten
Visumpraxis
die Grenze passiert haben. Der Vorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft
zögerte, als er den
Begriff Zwangsprostituierte gebrauchte und erläuterte sein
Zögern mit der
Auskunft, dass es sich um nackten Menschenhandel, um Versklavung
gehandelt
hätte, dass die Frauen mit einer unglaublichen Brutalität
behandelt und entmündigt
worden seien, d.h. also all dessen beraubt wurden, was nach der
Verfassung der
Bundesrepublik als das höchste Gut gilt, ihrer Menschenwürde.
Es ist mehr als
Hohn, ja es ist mehr als Zynismus, wenn angesichts dieser Tatsache die
grüne
Ministerin Frau Höhn in Nordrhein-Westfalen erklärt, dass es
Zwangsprostituierten mit Visum besser ergangen wäre, als
Zwangsprostituierten
ohne Visum. Dass aus dem Munde einer Obergrünen einmal eine solche
an
Menschenverachtung kaum noch zu überbietende zynische Feststellung
zu vernehmen
wäre, das werden bisher auch nur sehr wenige geglaubt haben. Um so merkwürdiger ist die Diskussion,
... ==========
Den vollständigen Text der Kurzkommentare können Sie über unser Bestellformular-Kurzkommentare beziehen. ========== © 2005 Gesellschaft für Kulturwissenschaft e.V., Bietigheim/Baden Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Gesellschaft für Kulturwissenschaft e.V. |