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Schweizerzeit
Nr. 2 vom 28. Januar 2005 Buchzeichen
Kulturrevolution oder Niedergang?!
Der Philosoph Günter Rohrmoser gehört zu den bedeutendsten Denkern und Publizisten des deutschen Sprachraums.
Rohrmoser wird von den Medien geschnitten. Er setzt sich ein für die Freiheit. Er setzt sich ohne Wenn und Aber ein für das christliche Fundament Europas. Er geht mit Kirchenfunktionären, welche christliche Werte ganz auf materielle Sozialarbeit reduzieren wollen, aufs schärfste ins Gericht.
Rohrmoser ist ein wortgewaltiger und streitbarer Philosoph. Er sieht Freiheit, er sieht insbesondere die Demokratie in tödlicher Gefahr. Die Funktionäre nehmen überhand in Europa. Sie haben in manchen Staaten die einst gesunden Finanzen und damit eben auch die Wirtschaftskraft schwerwiegend zerrüttet, teilweise zerstört. Technokratische Sozialreformen können die verhängnisvolle Entwicklung nicht aufhalten. Auch Nationalökonomen, dies Rohrmosers dezidiert vorgetragene Überzeugung, rufen nach einer Kulturrevolution, nach Rückbesinnung auf jene Werte, welche die abendländischen Staaten in der Welt stark gemacht haben. Welche - weil auf Selbstverantwortung, nie auf Abzockerei ruhend - den Menschen Freiheit und Demokratie gebracht haben. In einem aufrüttelnden neuen Buch zeigt Rohrmoser, nach welchen Orientierungspunkten sich die geforderte Kulturrevolution auszurichten hat, wie sie anzupacken, wie sie umzusetzen ist. Rohrmoser hat eine bestimmte Erfahrung schon mehrmals in seinem Leben machen können: Als er warnte, überging man ihn. Im nachhinein aber wurde ihm bestätigt, wie recht er mit seinen Warnungen doch gehabt habe. Hätte man nur früher auf ihn gehört . . . All jene, welche Freiheit und Demokratie gegen Funktionärsansprüche verteidigen wollen, haben jetzt die Gelegenheit, Rohrmosers Warnungen im Original und vielleicht noch rechtzeitig zur Kenntnis zu nehmen. Rohrmosers neues Buch ist im besten Sinn des Wortes aufrüttelnd.
Günter Rohrmoser: «Kulturrevolution oder Niedergang?! - Sozialstaat, Bildung, Kultur.»
Kulturwissenschaft, Bietigheim/Baden 2005, 172 Seiten, brosch., Fr. 23. |