Rezension

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21. Oktober 2006

Konservatives Denken im Kontext der Moderne

Eine mutige Verteidigung konservativen Denkens!

Mit diesem neuen Buch des europaweit als konservativen Philosophen bekannten Günter Rohrmoser liegt ein Standardwerk vor, das bisher im deutschen Sprachraum fehlte: klare und vorurteilsfreie Definitionen von Begriffen (z. B. Demokratie, Political Correctness, konservativ), sowie allgemein-verständliche Darstellung der wichtigsten Vertreter demokratischen Denkens (Alexis de Tocqueville, Donoso Cortez, Carl Schmitt, Arnold Gehlen).

Für den Leser führt dieses Buch -- eine Bearbeitung der Vorlesungsreihe an der Universität Stuttgart-Hohenheim -- zur Einsicht in die Grundprobleme unserer heutigen Gesellschaft im Lichte der prognostischen (nicht: prophetischen!) Perspektiven der Denker vom 19. und 20. Jahrhundert. Es ist gleichzeitig eine vernichtende Kritik der wirklichkeitsfremden Ideologen der "Frankfurter Schule", auch wenn Rohrmoser in seinem Vorwort eher von einem kontrastierenden Vergleichen spricht (das griechische Wort kritikos bedeutet).

Erstaunlich ist, daß ein Europäer ein solch realistisches Bild von Amerika präsentiert. Angesichts des hier vorherrschenden Anti - amerikanismus ist das Buch Rohrmosers eine notwendige Klarstellung. Sie deckt sich weitgehend mit der Darstellung konservativen Denkens durch Russel Kirk (sein Buch The Conservative Mind From Burke to Eliot, Chicago: Regnery, 1986, inzwischen in der 7. Auflage).

Man wünschte nur, daß sich unsere Politiker für solche Quellen interessieren würden. Es stünde dann um die Demokratie und den Rechtsstaat besser!

Prof. Dr. Hans Schieser (DePaul University, Chicago)