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Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Leser,

die Arbeit der Gesellschaft für Kulturwissenschaft vollendet nun schon fast das 4. Jahrzehnt ihres Bestehens. Bei suspendierter Kultur scheint sich in der BRD alles um die Verteilung und Umverteilung von Macht und Geld zu drehen. Geld ist aber lediglich Gaspedal und Bremse der Wirtschaft und Gesellschaft und hat selbst keine Tugend. Macht ist die Form der Gewalt, die der durch das Gesetz geordnete Staat ausüben darf. Daran sind wir auch nicht unabsichtlich beteiligt. Im Sinne der Philosophie wollen wir die Entwicklung der Lage dadurch begleiten, dass wir der Ursache von Erscheinungsformen der Wirklichkeit nachgehen und Auskunft geben, welche Wirkungen diese auf das Ganze haben. Das Ganze aber ist der Ort, an dem sich Wahrheit und Wirklichkeit wechselseitig durchdringen, wodurch die Wirklichkeit ihre Wahrheit erhält und die Wahrkeit konkret und realistisch wird. Der Stuttgarter Sozialphilosoph Rohrmoser nannte das die christliche Aufklärung, die Christen ihren Mitbürgern schulden.

In den Jahren 2018 und 2019 haben wir speziell in Europa seit der Beendigung des kalten Krieges und nach dem imperialistischen Sozialismus durch die Auflösung der Sowjetunion und der DDR einen noch unentschiedenen Prozess der Neupositionierung der Großmächte erlebt. Durch die Konsolidierung Russlands und der GUS, einer etwas weitergehenden Liberalisierung der chinesischen Volksrepublik und der Erstarkung Indiens in der Weltwirtschaft formieren sich neue Konstellationen der Großmächte. Alle aber sind betroffen von der von Amerika und Europa ausgehenden Digitalisierung, die u.a. die Geschwindigkeit der Stellungnahmen, von Geschäftsabschlüssen und Auseinandersetzungen so sehr beschleunigt, dass eine der Tugenden der abendländischen Kultur, „die Besonnenheit“, in Vergessenheit gerät.

In der BRD stehen zwei Ereignisse idealtypisch für die Zeit nach dem imperialistischen Sozialismus. Die Bundeskanzlerin hat in Davos auf dem Weltwirtschaftsgipfel ihre Umweltpolitik vertreten, deren Positionen als hinreichend bekannt vorausgesetzt werden können. Von Davos zurückgekehrt, gab sie dazu eine Pressekonferenz, in der sie das Resümee dieser Tagung zog. Im staatsmännischen Teil ihrer Rede bedauerte sie die Sprachlosigkeit zwischen denen, die in dem Klimawandel eine Gefahr für uns alle erkennen und den Klimawandelleugnern. Es ist sicher kein Zufall, dass der Begriff „Klimawandelleugner“ eine starke Nähe zu dem Straftatbestand „Holocaustleugner“ hat. Dazu muss gesagt werden, dass eine Klimawandelleugnung angesichts von Abweichungen der Wetterabläufe öffentlich bisher nicht vertreten wurde. Dagegen wurde sehr wohl argumentiert gegen die Auslegungen, die als eine Art Ersatzreligion mit diesem Klimawandel begründet werden. Die Archäo-Meteorologie registriert in den Erdzeitaltern im Abstand von etwa 15.000 Jahren mehr oder weniger regelmäßige Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten. In diesem Turnus liegen auch die Klimaerscheinungen Richtung einer Warmzeit, die wir heute kennen. Wir haben es also mit einem Naturphänomen zu tun und keineswegs mit einer ausschließlich von Menschen und ihren Ernährungsgewohnheiten verschuldeten Klimakatastrophe. Die daraus abgeleiteten Vorhaben, z.B. die CO2 Verminderung durch Emissionsbeschränkung, hat schon tiefgreifende Spuren in der Automobilindustrie hinterlassen, ohne einen nachweisbaren Effekt bei der Erderwärmung erzielt zu haben. Allein die Vorstellung mit solcherlei Maßnahmen die Erderwärmung stoppen oder sogar zurückdrehen zu wollen lässt diese Klimadebatte als eine Bewegung erscheinen, in der Wirklichkeit und Wünschbarkeit nicht wirklich unterschieden sind. Solche Erscheinungen muss man nicht nur analysieren, sondern auch prüfen, ob dadurch nicht etwas verdeckt bzw. unterlassen wird. So kann man feststellen, dass durch das tsunamiartige Klima-Gerede im Hintergrund verschwindet, dass diese politische Kaste für die Deutschen, ihre Erhaltung in ihrem Land und der Tradierung ihrer Kultur keine Politik macht, die dem Grundgesetzauftrag „Schaden vom Deutschen Volk zu wenden und seinen Nutzen zu mehren“ auch nur annähernd entspräche. Wir haben es also mit einem Substitut zu tun, das etwas zu verdecken hat.

In etwa zeitgleich war der Bundespräsident in Israel und durfte in Jad-Vaschem eine Rede halten. Seine zentrale Aussage war, dass die deutsche Schuld unvergebbar fort- und weiterbesteht, solange es Deutsche gibt. Es gab keinen Hinweis darauf, wer den Bundespräsidenten durch welchen Beschluss dazu ermächtigt hätte. Damit hat ein deutsches Staatsoberhaupt im Alleingang auch das Christentum ausgehebelt, das seit über 2000 Jahren verkündet, dass im Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi die vergangenen, gegenwärtigen und künftigen Sünden aller Menschen vergeben sind. Diese Rede ist also nicht die Rede eines Politikers, sondern seit es christliche Verkündigung gibt die des Antichristen.

Zur selben Zeit jährte sich wieder das Bombardement von Dresden in der Endzeit der nationalsozialistischen Herrschaft und damit kehrten auch die Auseinandersetzungen über die Zahl der Toten wieder. Englische, amerikanische und deutsche Historiker haben vor der Bemächtigung dieses Themas durch die Rechten und die Linken die Forschungen aufgenommen und trotz der Kriegswirren die Opferzahl des Bombardements mit 300.000 bis 350.000 für sehr wahrscheinlich gehalten. Die Zustände in Dresden, das von nicht registrierten Flüchtlingen, Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und Truppen auf dem Rückzug vollgestopft war, machten die Untersuchungen sehr schwierig. Nun hat eine Kommission unter Beteiligung des Hannah-Arendt-Instituts erklärt, dass Menschen nicht spurlos verbrannt seinen können, da die Temperaturen nicht hoch genug gewesen wären. Belegt wurde das mit Listen des Dresdner Einwohnermeldeamtes und einem Emailleschild, dessen Glasur nicht geschmolzen war. Diese Technik der Argumentation wendet das Ganze gegen das Detail und das Detail gegen das Ganze. In der Rhetorik kennt man das als lügen mit Fakten. Es spielt keine Rolle, wieviel Tote mehr als die zugelassenen 25.000 ums Leben kamen, sie waren zum Zeitpunkt der Bombardierung Kriegsopfer, sind aber jetzt zu Erinnerungsmordopfern geworden. Dem japanischen Volk ging es nach Kriegsende erträglicher als dem deutschen, da die ungeheuerlichen Zahlen der Todesopfer nach nur zwei Atombomben belegten, dass die Japaner nicht nur Täter sondern auch Opfer waren und damit ihre Würde wieder erlangten. Die Vorgehensweise in Deutschland, speziell im Fall Dresden, hat aber, wie wohl auch beabsichtigt, zu der Feststellung der Linken geführt, dass Deutsche nur Täter, aber nicht Opfer sein können. Die Folgen sind bekannt. In diesem Zusammenhang gewinnt eine Bemerkung in der Rede des deutschen Staatsoberhauptes in Israel „so lange es Deutsche gibt ….“ eine neue Bedeutung.

Schon einmal in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts waren die Gefahren für das Deutsche Volk, sein Land und seine Kultur so mächtig geworden, dass verzweifelt nach Abhilfe gesucht wurde. Dabei wendete man sich nicht an den Allmächtigen, der das deutsche Volk reich begabt und gesegnet hat, sondern an den weltbekannt gewordenen österreichischen Nothelfer. Diese Rede des Bundespräsidenten wurde also aus gutem Grund in Israel als das wichtigste Ereignis seit der Staatsgründung bezeichnet. Man sollte aber sehr wohl überlegen, ob man dulden kann, wenn in einer weiteren Notlage für Staat, Volk und Kultur das Christentum wieder geschmäht und übergangen wird.

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Stand: 15. September 2020